Die Chefdirigenten

Erster Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters war Werner Schmidt-Boelcke (1952–1967), ein Meister der „Gehobenen Unterhaltungsmusik“. Ihm folgte Kurt Eichhorn (1967–1975), der nicht zuletzt einen legendären Orff-Zyklus vorlegte. Heinz Wallberg (1975–1981), Lamberto Gardelli (1982–1985), Giuseppe Patané (1988–1989) und Roberto Abbado (1992–1998) rückten einerseits die Oper stärker in den Vordergrund, erweiterten andererseits aber in den Funkkonzerten bzw. den Promenadenkonzerten auch den Horizont im Bereich der Instrumentalmusik. Von 1998 bis 2004 war Marcello Viotti Chefdirigent des Orchesters. Seine Leidenschaft galt dem französischen und italienischen Opernrepertoire, und auch der Erfolg der zum heiligen Jahr 2000 gegründeten Konzertreihe Paradisi gloria geht wesentlich auf ihn zurück. Ulf Schirmer, Künstlerischer Leiter des Münchner Rundfunkorchesters von 2006 bis August 2017, setzte Akzente u.a. durch die Uraufführung von Auftragswerken bei Paradisi gloria sowie interessante Wiederentdeckungen im Bereich der Oper und Operette. Aktueller Chefdirigent seit der Saison 2017/2018 ist Ivan Repušić. Auf seinen Wunsch hin verpflichtet das Münchner Rundfunkorchester jeweils einen Artist in Residence; der Sopranistin Marina Rebeka und dem Schlagzeuger Simone Rubino folgt dabei in der Spielzeit 2019/2020 der Flötist Emmanuel Pahud.

 

 

2017-heute Ivan Repušic
2006-2017 Ulf Schirmer
1998-2004 Marcello Viotti
1992-1998 Roberto Abbado 
1988-1989 Giuseppe Patané
1982-1985 Lamberto Gardelli
1975-1981 Heinz Wallberg
1967-1975 Kurt Eichhorn
1952-1967 Werner Schmidt-Boelcke

 

Ivan Repušić

Zum Beginn der Spielzeit 2017/2018 übernahm Ivan Repušić das Amt als Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters. In seinem Antrittskonzert setzte er mit Verdis Luisa Miller den Auftakt zu einem Zyklus von frühen und selten gespielten Verdi-Opern, der mit I due Foscari und Attila fortgeführt wurde. Die Live-Mitschnitte davon erscheinen jeweils bei BR-KLASSIK; beim selben Label kamen auch das Requiem von Maurice Duruflé und Ouvertüren von Franz von Suppé auf CD heraus. Weitere Highlights waren Gastspiele in Budapest, Ljubljana und Zagreb sowie eine Tournee mit Diana Damrau. Neue Repertoire-Horizonte eröffnete Ivan Repušić mit Igor Kuljerićs Kroatischem glagolitischen Requiem und Jakov Gotovacs komischer Oper Ero der Schelm, deren Einspielung ebenfalls vorliegt. Zudem wird auf Initiative von Ivan Repušić pro Saison jeweils ein Artist in Residence eingeladen.

Zwischenzeitlich hat Ivan Repušić seinen Vertrag um weitere drei Jahre bis zum Sommer 2026 verlängert.